
Ein plötzlicher, stechender Schmerz im Rücken, den Schultern, Armen oder Beinen. Hinzu kommt ein Kribbeln, Taubheit oder ein Schwächegefühl: Das sind die klassischen Symptome eines Bandscheibenvorfalls. Oft sind die Schmerzen so stark, dass viele versuchen, sich möglichst nicht zu bewegen – und sich so verkrampfen.
Männer leiden doppelt so oft an einem Bandscheibenvorfall wie Frauen. Es sind vor allem Jüngere, zwischen 30 und 50 Jahren. Manchmal haben Betroffene auch keine Schmerzen und sie entdecken den Bandscheibenvorfall (auch Diskushernie genannt) durch Zufall.
Eine Bandscheibe ist ein elastischer Stossdämpfer zwischen den Wirbelkörpern, der aus einem Faserring und einem Gallertkern (eine Art Wasserkissen) besteht. Den Bewegungen des Körpers passt sich die Bandscheibe nicht nur an, sie ist sogar auf sie angewiesen. Denn nur durch Zug- und Druckkräfte wird sie mit den nötigen Mineralien und Flüssigkeit versorgt. Überlastet man den Faserring wiederholt, verschleissen die Bandscheiben und es kann zum Bandscheibenvorfall kommen.
Klassische Beispiele sind langes, ungünstiges Sitzen am PC oder Gartenarbeit in gebückter Haltung. Auch das Heben und Tragen von Gewichten mit einer schlechten Haltung kann den Faserring überlasten, da der Druck auf ihn bis auf das Achtfache des Körpergewichts steigen kann.
Massagen können, richtig angewendet, bei einem Bandscheibenvorfall Linderung verschaffen. Betroffene Patienten sollten sich allerdings nicht ohne Rücksprache mit ihrem Arzt massieren lassen.
Eine Massage allein ist nicht die geeignete Therapieform für einen bestehenden Bandscheibenvorfall. In der Regel begleitet sie eine sogenannte konservative Therapie, bei der schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente sowie Physiotherapie im Mittelpunkt stehen. Solltest du im Rahmen deiner Behandlung eine Massage in Anspruch nehmen, ist es wichtig, dass die angeschlagenen Nerven nicht weiter gereizt werden. So sollte der Masseur niemals den Bereich massieren, der akut vom Bandscheibenvorfall betroffen ist, sondern nur die umliegende Muskulatur bearbeiten. Wird zusätzlicher Druck auf die schmerzende Körperstelle ausgeübt, können die bestehenden Entzündungen noch verschlimmert werden.
In der akuten Phase eines Bandscheibenvorfalls sind Massagen also mit Vorsicht zu geniessen. Doch zur Vorbeugung sind sie bestens geeignet: Sie halten die Muskulatur geschmeidig, die der Wirbelsäule optimalen Halt bietet. Dadurch werden auch die Bandscheiben entlastet.